Boris Jewdokimowitsch Schtscherbina war ein sowjetischer Politiker, der von 1984 bis 1989 als Minister für Kohleindustrie der UdSSR fungierte. Er wurde am 1. August 1939 in Stalinsk (heute Nowokusnezk) in der Russischen SFSR geboren.
Schtscherbina studierte zivile Ingenieurwissenschaften an der Bauman-Moskauer Höheren Technischen Schule und schloss sein Studium 1963 ab. Danach arbeitete er in leitenden Positionen in der Kohleindustrie von Kasachstan, bevor er 1979 zum Vize-Minister für Kohleindustrie der UdSSR ernannt wurde.
Seine bekannteste Rolle spielte Schtscherbina während des Atomkraftwerksunfalls in Tschernobyl im Jahr 1986. Als Mitglied einer staatlichen Kommission wurde er mit der Bewältigung der Folgen des Unglücks beauftragt. Er überwachte die Evakuierung der umliegenden Gebiete, organisierte die Beseitigung des radioaktiven Materials und koordinierte den Bau des sogenannten Sarkophags über dem beschädigten Reaktor.
Schtscherbina wurde für seine Arbeitsmoral und Effektivität in der Krisenbewältigung geschätzt, aber auch für sein autoritäres und undiplomatisches Verhalten kritisiert. Er starb am 22. August 1990 im Alter von 51 Jahren an Herz-Kreislauf-Versagen.
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